Silent Trio. Chapter#4: Unfinished Archives

Performance im Oktober 2020, Tanzfabrik Berlin, Open Spaces - How to get in touch with...

Monday Movie Talk von Bettina Hirsch im Interview mit Felicitas Zeeden

Veröffentlicht am 09.11.2020 bei Radio Alex Berlin

„Ich finde sie ist einfach eine grandiose Tänzerin mit einer ganz ausgefeilten Technik, mit ganz präzisen Bewegungen, mit einer exakten Bewegungssprache und immer einer ganz klugen Dramaturgie dahinter. Und genau diese Mischung machen ihre Stücke immer zu einem Highlight für mich. Und die Stücke finden oft statt in Kooperation mit anderen Künstlern, in dem Fall mit Darko Dragičević, der dazu auch einen ganz interessanten Gegenpart darstellt. […] Bei Christina Ciupke merkt man, die ist die Grand Dame und die weiß ganz genau was sie da tut, […] das ist eine sehr erfahrene Tänzerin, die ein ganz großes Repertoire hat, sowohl an Bewegungen als auch an choreografischen Ideen. […] Also schon allein wegen Christina muss man schon mal wieder zu Open Spaces […]

Hier wird man reingezogen und dann kann man sich entwickeln. Man kann sich das angucken, das sehen, was man selbst sehen will und geht so ein bisschen als anderer Mensch raus, wenn man das gesehen hat. […] Diese Nähe zu den Künstler:innen, die man selber hat, wenn man so nah dran ist, die schafft ja das wirkliche Erlebnis mittendrin zu sein und auch ganz leise Geräusche - so wie bei Christina und Darko - so wie Fußklappern, atmen und das Rascheln von Kleidung, die werden Teil der Performance. […] Also es ist eigentlich eine fantastische Zuschauer:innen Situation.“

 

Silent Trio. Chapter#5: Digital Postcards

Video- und Sprachchoreografien bei MontagModus im November 2020

Aufmerken, bemerken - von Jette Büchsenschütz

Veröffentlicht am 25.11.2020 auf tanzschreiber.de

„In fünf performativen „Postkarten“ werden wir – eine begrenzte Gruppe von 15 Teilnehmen¬den – physisch mit dem Recherchematerial vertraut gemacht. Ein Vimeo-Link führt zur ersten Postkarte: wir blicken auf das Podgarić-Denkmal, das im kroatischen Berek steht. Wind dröhnt in meinen Ohren, Vögel zwitschern, Bienen sausen an mir vorbei, ein Hahn kräht. Die dramatische Architektur, ein brutalistisches Raumschiff, gestrandet im Nirgendwo, setzt den visuellen Kontrapunkt zu den akustischen Eindrücken der umgebenden Natur. […]

Züge rauschen vorbei und in meinem Kopf entsteht das Zusammenspiel, ein Duett, das ich im Oktober leider verpasst habe mir anzuschauen. Aber die Trauer über Versäumtes wird kompensiert von der Faszination, die „Silent Trio Chapter#5: Digital Postcards“ in mir auslöst. Postkarte für Postkarte, Schicht für Schicht entsteht vor unseren Augen und in unseren Körpern eine Choreografie des gemeinsamen „Eingedenkens“, der allmählichen Herstellung einer Erfahrung, dass unsere alternden Körper Denkmäler sind – voller Erinnerungen: Solche, die wir wahrhaben wollen und pflegen und solche, die wir lieber verdrängen und verrotten lassen.“